EHC – Nachwuchs kämpft mit Personal-Problemen

Mittwoch, den 4. August 1999

Wandern ältere Nachwuchsspieler ab? – Verbandspräsident entscheidet – Auffangbecken 1b zu spät installiert?

(ps) Der neue EHC-Nachwuchsleiter Stefan Kuhnle ist um seine Aufgabe nicht zu beneiden. Nach dem Bekanntwerden der neuen Altersklassen im Nachwuchs und der Ligeneinteilung kämpfen die EHC-Verantwortlichen mit erheblichen Personal-Problemen. Fünf Juniorenspieler haben die besondere Altersgrenze erreicht und dürfen nicht mehr im Juniorenbereich spielen. Sie werden heuer in der neu installierten 1b-Mannschaft weiter spielen. Doch da beginnt schon die Krux. Die 1b muss natürlich ganz unten in der Bezirksliga anfangen. Verstärkt mit Routiniers aus glanzvollen EHC-Tagen (wie Günter Lupzig, Harry Doyle, Christian Frank, Helmut Schweiger, Stephan Lermer etc.) versucht man den Aufstieg in die Landesliga zu schaffen.
Das wird nicht einfach. Denn aus der Neuner-Gruppe mit den Teams EV Aich, ASV Dachau, Isar Haie Dingolfing, ESV Gebensbach (1b), EHC Geisenhausen, HC München 98 (1b), USC München, ESV Waldkirchen und EHC Straubing 1b, qualifiziert sich nur der Gruppensieger für die Landesliga. Die EHC 1b bestreitet in der Bezirskliga Gruppe 2 ihre Spiele zwischen dem 29. Oktober 99 und 6. Februar 2000. Danach spielen die vier aufstiegsberechtigten Gruppensieger den bayerischen Bezirskligameister aus.
Um dem eigenen Nachwuchs einen wirklichen Härtetest für eine Oberliga-Tauglichkeit zu unterziehen, müsste die 1b in der Bayernliga spielen. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg, der vielleicht schon absolviert wäre, wenn dem jahrelangen, ständigen Drängen der Nachwuchsleitung auf eine Installierung einer 1b-Mannschaft von Seiten der ehemaligen EHC-Vorstandschaft früher nachgegeben worden wäre. Somit ist die derzeitige 1b noch keine Alternative für die abwanderungswilligen Spieler, die in Deggendorf und Landshut (beide in der Bundesliga) eine bessere sportliche Herausforderung suchen.
Die Lage ist prekär: die Junioren haben derzeit neun, die Jugend zehn Spieler. Damit kann man keine zwei Mannschaften bilden. Die Folge: „Die Jugendmannschaft muß wahrscheinlich abgemeldet werden, damit die Junioren eine spielfähige Mannschaft bilden können“, wie Stefan Kuhnle zerknirscht in die Zukunft blickt. Momentan scheint das sogar die bessere Lösung zu sein, denn spielfähig ist man bei einem Punktespiel nur mit mindestens zehn Spielern. Bei Absagen drohen drakonische Strafen: 600 Mark muß ein absagender Vereine dem durch den Spielausfall geschädigten Verein zahlen. Dabei spielen die Junioren auf jeden Fall um den Aufstieg in die Bayernliga. Denn nach der Vorrunde (24. September ‘99 bis 16. Januar 2000) der acht Teams (EHC Bad Aibling, EV Fürstenfeldbruck, ERC Ingolstdt, ERC Lechbruck, EHC Memmingen, EV Regensburg, ERV Schweinfurt, EHC Straubing) spielen diese Mannschaften mit den letzten vier der Bayernliga in zwei Gruppen vom 28. Januar bis 26. März 2000 um die begehrten Plätze.
Sollte die Jugendmannschaft tatsächlich spielen, müßten sie sich in der Bezirksliga zwischen dem 29. Oktober und 13. Februar mit den Teams aus Bad Kissingen, Dingolfing, Haßfurt, Moosburg, Paffenhofen und Waldkirchen/Vils auseinandersetzen. Der Gruppensieger steigt in die Landesliga auf. Wie gesagt, momentan wäre ein Verzicht der Jugendmannschaft nicht problematisch, aber wenn die Schülerspieler, die heuer ebenfalls um den Bayernliga-Aufstieg kämpfen werden, in die Jugend kommen, müssen sie wieder ganz unten in der Bezirksliga anfangen. „Keine attraktive Alternative, und kein Wunder, daß die besseren Spieler abwandern wollen“, so Kuhnle. Wie angesprochen, werden die Schüler nach der Auftaktrunde zwischen dem 22. Oktober und 16. Januar gegen den ESV Bayreuth, TSV Erding, ERC Ingolstadt, EHC 80 Nürnberg und EHC Waldkraiburg um den Bayernliga-Aufstieg zwischen dem 28. Januar und 26. März kämpfen. Dabei werden neben drei bestplatzierten Mannschaften aus der eigenen Gruppe zwei Teams aus der Bayernliga und die drei besten Teams aus der zweiten Landesliga-Gruppe kommen. Die beiden Gruppenersten und -zweiten steigen in die Bayernliga auf.
Etwas grundlegend Neues gibt es bei den Knaben. Verzichtet wird jetzt bereits ab dieser Altersklasse auf eine Ligenzugehörigkeit und teilt die Mannschaften deshalb in Bayern in zwei Meldeklassen, A bzw. B, ein. Auf- und Abstieg gibt es bei den Knaben somit nicht mehr. Der EHC spielt in der nach regionalen Gesichtspunkten zusammengestellten Meldeklasse B Gruppe 2 mit Deggendorf, Dingolfing, Ingolstadt, Moosburg, München 98, Pfaffenhofen und Vilshofen zwischen dem 23. Oktober und 16. Januar in einer Einfachrunde die Platzierungen aus. Je nach Platzierung ergibt sich für die zweite Runde die Zuordnung für die neue Gruppierung, die zwischen dem 29. Januar und 26. März gespielt wird.
Umstellen müssen sich die Kleinschüler und Bambinis. Denn ab dieser Saison gibt es für diese beiden Altersklassen neue, verkleinerte Tore. Die Tore sind nur noch 1,40 Meter breit und 1,0 Meter hoch. Zum Vergleich: Die Originaltore sind 1, 83 Meter breit und 1,2 Meter hoch. Positiv: Die Anschaffungskosten für die Tore (rund 2000 Mark) trägt der Verband.
Die Kleinschüler spielen dabei in der Meldeklasse A Gruppe 1 mit dem ESV Bayreuth, Deggendorfer EC, EV Landshut, EHC 80 Nürnberg, EV Regensburg, ERC Selb und dem 1.EV Weiden. Nach der Vorrunde, die vom 23. Oktober bis 16. Januar dauert, werden überregionale Gruppen gebildet, in denen die jeweils drei besten Mannschaften der drei Gruppen zwischen dem 29. Januar und dem 26. März den bayerischen Meister ausspielen. Alle andere Mannschaften werden ebenfalls neu gruppiert und spielen bis Ende März Platzierungen aus.
Die EHC-Bambini spielen zwischen dem 23. Oktober und dem 16. Januar mit den Teams aus Deggendorf, Gebensbach, Ingolstadt und Landshut in Turnierform die beiden Gruppenbesten aus, ab dem 29. Januar bis 26. März wird in neuer Zusammenstellung eine weitere Turnierrunde gespielt.
Ganz hoch wird derzeit der Disput um die abwanderungswilligen Nachwuchsspieler des EHC gehandelt. Der bayerische Verbandspräsident Hillebrand selbst wird über die Anträge entscheiden. Der EHC kann und will auf Grund des personellen Aderlasses seine Spieler nicht nach Deggendorf und Landshut gehen lassen. Während Landshut beim Verband keinen Wechselantrag gestellt hat, daher im Prinzip gar kein echtes Interesse an Straubinger Spielern hat, haben die Deggendorfer den Verband um eine Entscheidung ersucht. Man darf auf die Entscheidung des Präsidenten gespannt sein…
Es gibt aber auch noch Positives zu vermelden: Günter Gehlich, Vertriebsleiter der Straubinger Firma EVI Audio, überreichte dem Sponsoring-Club, der seit Jahren für die finanzielle Unterstützung des Straubinger Eishockeynachwuchses arbeitet, eine Beschallungsanlage im Wert von nahezu 3000 Mark, damit bei Nachwuchs-Veranstaltungen zumindest keine Tonprobleme auftreten.

Kommentarfunktion ist deaktiviert